Mirabellgarten als Klettergarten missbraucht (ORF.at)

In Salzburg sorgen jetzt Schulklassen, die die historischen Steingeländer, Vasen und Figuren im Mirabellgarten als Klettergerüste missbrauchen für Ärger bei Denkmalschützern. Da die Turnsäle geschlossen sind, weichen Lehrer und Schülern immer wieder in den Barockgarten aus.

Die alten Steinfiguren, Vasen und Balustraden im Mirabellgarten werden in Zeiten der Pandemie vor allem jetzt im Frühling zunehmend als Klettergarten missbraucht. Das beklagen nicht nur mehrere Radio-Salzburg-Hörer, sondern auch Denkmalschützer Stephan Meisnitzer vom Magistrat. Er übt Kritik daran, dass ganze Schulklassen über die jahrhundertealten Steinfiguren und Geländer turnen. Vor allem so filigrane Strukturen wie die Finger oder Hörner der Statuen ließen sich kaum noch restaurieren. Zu oft sind diese Kleinteile in der Vergangenheit schon abgebrochen und wieder angeklebt worden, so der Experte. Aber auch massiv wirkende steinerne Balustraden seien keinesfalls für die Belastung durch kletternde Kinder und Erwachsene ausgelegt und würden Schaden nehmen.

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Schulklassen klettern über historische Steinbalustraden, Vasen und Figuren.

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Eine Schülerin springt von einer Vase.

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Aufstieg auf die historische Vase

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Balanceübungen auf der historischen Balustrade.

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Da die Turnsäle geschlossen sind, wird der Mirabellgarten für den Sportunterricht verwendet.

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Die Balustraden umfassen Blumenbeete und Brunnen.

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Jährlich bis zu 150.000 Euro für Erhalt der Steinfiguren

Um die Steinfiguren im Mirabellgarten vor dem Verfall durch Wind und Wetter zu erhalten, müsse die Stadt ohnehin schon bis zu 150.000 Euro pro Jahr investieren, sagt Meisnitzer. Er appelliert an Lehrer und Schüler, auf die dafür vorgesehenen Kletteranlage am Spielplatz beim Zwerglgarten, auf der Müllner Schanze oder am Franz-Josef-Kai – allesamt nur wenige Meter vom Mirabellgarten entfernt – auszuweichen.

Sollten wir uns merken: Alte Fassaden > Gesundheit/Bewegung

Wir sollten uns alle schämen und nur noch die üppigen Spiel- und Sportstädten verwenden, auf denen wir von Eltern und Kinderbetreuer*Innen willkommen geheißen werden. Ich mein, wo kommen wir denn da hin… grenzt ja an Anarchie da so einfach Kinder drüber klettern zu lassen. Dann kommen die ja auch noch auf ganz blöde Ideen, ein bisschen Out-Of-the-Box zu denken und sich im öffentlichen Raum zu bewegen.

Aber eigentlich sollten wir ja Hinweisschilder hinbauen, dass beklettern verboten ist. Das ist die einzige sinnvolle Lösung. <insertachtungironiesmiley>

Schon eine komische Welt. Vor ein paar Wochen wurde uns im Burggarten mit der Polizei gedroht, als wir Katzen über eine von den langen Mauern gemacht haben. ^^

Anstatt sich über die Abnutzung durch Sport so viele Gedanken zu machen, könnte man auch mal Hinterfragen welche Rolle die Luftverschmutzung dabei spielt und ob das nicht vielleicht ein größeres Problem ist, als Abreibungen an ein paar Stellen.

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